Microneedling ist einer der aktuellsten Beauty-Trends. Dabei erfolgt eine kurzzeitige Punktierung der Haut mit kurzen, ultrafeinen Nadeln. Das minimalinvasive Verfahren bewegt sich im Grenzbereich zwischen einer kosmetischen und medizinischen Behandlung. Im klinischen Bereich wird es als Collagen-Induktions-Therapie (CIT) bezeichnet.
Als kosmetische Methode zur Hautstraffung und Verbesserung der Hautoberfläche ist Mikroneedling äußerst wirkungsvoll. Durch die feinen Einstiche in die oberste Hautschicht (Epidermis) wird bestimmten Rezeptoren in der Haut suggeriert, dass eine Verletzung vorliegt. Um diese „Wunden“ zu verschließen und zu heilen, werden an den behandelten Hautpartien verstärkt Kollagen, Hyaluron und Elastin ausgeschüttet.
Die drei Substanzen sind für die Festigkeit und Elastizität des Bindegewebes essentiell, ihre Aktivierung durch das Mikroneedling sorgt für eine nachhaltige Verbesserung des Hautbilds. Die positiven Effekte sind bereits nach der ersten Behandlung sichtbar: Die Haut wirkt straffer, fester, feinporiger und folglich jünger.
Daneben steigert Microneedling die Aufnahmefähigkeit der Haut für Anti-Aging-Wirkstoffe und andere kosmetische Präparate. Bei den Anwendungen bilden die Nadel-Behandlung und die Anwendung hochwertiger Hautpflegemittel immer eine Einheit. Wichtig ist, dass diese Substanzen absolut natürlich und nicht mit Duftstoffen oder chemischen Zusätzen angereichert sind, um unnötige Hautbelastungen und Allergien auszuschließen.
Microneedling eignet sich nicht nur für das Gesicht, den Halsbereich oder das Dekolleté, sondern kann in allen Körperregionen mit problematischen Haut- und Bindegewebszonen angewendet werden. Im kosmetischen Bereich gibt es für Microneedling daher sehr vielseitige Einsatzmöglichkeiten – zur Verbesserung der Hautoberfläche, zur Verfeinerung der Poren und natürlich auch zur Faltenreduktion.
Daneben bringt die Nadel-Behandlung Cellulite zum Verschwinden, reduziert Tränensäckchen oder Hängelider, mildert Schwangerschaftsstreifen und hilft dabei, schlaffes Bindegewebe zu regenerieren und zu straffen. Im Rahmen einer medizinisch-kosmetischen Therapie leistet das Verfahren beispielsweise bei der Behandlung von Akne-Narben oder Pigmentstörungen exzellente Dienste.
Für eine nachhaltige Verbesserung der Hautoberfläche ist empfehlenswert, mit einer Intensivkur aus sechs Behandlungen im Abstand von zwei bis drei Wochen zu beginnen, an die sich alle zehn bis zwölf Wochen eine Auffrischungsbehandlung anschließt.
Nach der Reinigung der zu behandelnden Bereiche wird ein Enzympeeling durchgeführt. Danach wird auf die tiefengereinigte Haut ein kosmetischer oder medizinischer Wirkstoff aufgetragen. Dessen Auswahl richtet sich danach, welche Hautfunktionen die Behandlung vor allem unterstützen und verbessern soll. Neben Anti-Aging-Präparaten ist beispielsweise auch die Verwendung von Akne- oder Narbenpflegemitteln möglich.
An diese Prozeduren schließt sich das eigentliche Microneedling an. Dabei wird die Haut durch einem Nadel-Pen mit 12 oder 36 Mikro-Nadeln flächig perforiert. Diese Behandlung sorgt nicht nur für die biomechanische Reizung der Rezeptoren in der Haut, sondern auch dafür, dass die Hautverjüngungs- oder Pflegesubstanzen in tiefere Hautschichten gelangen. Die Länge der ultrafeinen Nadeln richtet sich nach der Dicke der Haut und dem behandelten Körperareal – für die Behandlung empfindlicher Hautpartien beträgt sie nur 0,25 Millimeter.
Abschließend werden auf die behandelten Areale zuerst eine stark kühlende Maske aus Hyaluron und mikrokristallinem Silber und danach eine leichte Tagespflege aufgetragen.
Schmerzen sind trotz der Perforation der Haut mit Microneedling nicht verbunden. Unmittelbar danach ist die Haut leicht gerötet und oft auch etwas geschwollen. Am folgenden Tag sind solche Begleiterscheinungen jedoch komplett verschwunden. Dagegen ist jetzt das Ergebnis der Behandlung sichtbar, das auch anfängliche Skeptiker überzeugen wird.
Dringend abzuraten ist von Microneedling-Selbstversuchen – diese Anwendungen gehören immer in die Hand von Profis, um Hautschädigungen oder Infektionen auszuschließen.